Die Kunst der Weissagung – Tarot und Astrologie

Es ist eine Tatsache, dass alles, was auf der Erde und im Kosmos passiert, vorhersehbar ist, und diese Vorhersehbarkeit lässt vermuten, dass es notwendigerweise eine Vorausordnung gibt.
T. Palamidessi

Der Mensch lebt in dem winzigen Augenblick zwischen Vergangenheit und Zukunft, den wir das „Jetzt“ nennen.
In der Antike betrachtete es man als überaus wichtig, bei wichtigen Entscheidungen die Kunst der Weissagung zu Rate zu ziehen, um Pflicht und Vorsehung für das eigene Handeln besser erkennen zu können. Dabei haben die antiken Philosophen viel über die Verbindung der Vergangenheit mit der Zukunft nachgesonnen, und umgekehrt, über die Beeinflussung der Vergangenheit durch die Zukunft. Aufgrund dieser Überlegungen haben Einige von ihnen, wie Pythagoras oder Plato, dem Menschen einen Freien Willen attestiert, der es ihm erlaubt sein Schicksal zu verändern, andere bestreiten dies beharrlich bis heute.

Wenn man über die Kunst der Wahrsagerei rational urteilen will, und die Sachlage genauer betrachtet, kommt man zu verschiedenen Überlegungen. Es könnte natürlich sein, dass daran überhaupt nichts Wahres ist und dass Astrologie, das Legen von Tarotkarten oder andere divinatorische Systeme reiner Humbuck und Hokuspokus sind. Andererseits handelt es sich bei der DIVINATION, wenn man ihr vorurteilsfrei und mit dem ihr gebührenden Respekt begegnet, zweifelsfrei um eine spirituelle WISSENSCHAFT, die als solche in allen Heiligtümern der Welt gelehrt wurde. Wenn es also mit Hilfe einer göttlichen Wissenschaft möglich wäre, Dinge vorherzusagen, dann ergäben sich daraus zwangsläufig weitere Fragen über das Schicksal und den Freien Willen des Menschen:

Entweder besteht die Wissenschaft der Vorhersage in Methoden, die eine wissenschaftliche Erklärung haben (da die vorhergesagten Ereignisse nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung erklärbar sind), oder aber, dem Wahrsager ist es möglich, einen Einblick in Dinge zu erhalten, die jenseits aller vorhersagbaren Wahrscheinlichkeit liegen und das Schicksal des Menschen bestimmen.

RE-PhanWie kann man einen freien Willen im Menschen annehmen, wenn die Wahrsagerei eine Wissenschaft wäre?  Oder hat der Mensch gar keinen freien Willen? Andererseits: wenn es einen freien Willen gibt, welchen Sinn und Zweck haben dann Vorhersage und Prophezeiung? Kann der Mensch sein Schicksal ändern? Wie? Die alten Fragen der Großen Philosophen haben bis heute nichts an ihrer Aktualität eingebüßt!

Der Vortrag beleuchtet eingehend den Sinn und Zweck der Weissagung am Beispiel von Astrologie und Tarot; gleichzeitig zeigt er die Bedingungen und Grenzen dieser antiken Geheimwissenschaften, die exemplarisch für verschiedene divinatorische Systeme angesehen werden können. Wenn diese antiken Wissenschaften im Geist der Archeosophie angewendet werden verbindet sich mit ihnen ein Geheimnis: die Stärkung und Ausrichtung des eigenen Willens, um das eigene Schicksal und das der anderen zu verändern.

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